Paranormale Fähigkeiten, Horoskope, Albträume, homosexuelle Gedanken

Das, was ich hier schreiben, gestehen, aufs Papier bringen werde, mag für einige merkwürdig, schrecklich erscheinen, jemand könnte feststellen, dass es Launen eines Mädchens sind, das es sich in seinem Leben langweilt, das hysterisch ist und nach Eindrücken sucht. Soll aber eine einzige Person erscheinen, der ich so helfe, wenn meine Erinnerungen jemandem Mut machen, dann bin ich bereit, meine Seele allen zu entblößen. Fangen wir an. Als ich Kind war, glaubte ich sehr an Gott, dieser Glauben war rein, unschuldig, schön und standhaft. Auf die gute Nacht küsste ich das Bildnis von Jesus, ich vertraute Ihm, dem Vater und der Mutter im Himmel. Ich hatte bestimmte Träume, Visionen, die sich zu bewahren begannen. Ich vergaß Denjenigen, der mich beschützt und ich versenkte mich in Horoskopen; dazu hatte ich Probleme in der Mathe, deswegen verstand ich bestimmte Elemente nicht, aber dies hielt mich davor nicht zurück, auf die Post zu gehen und Dutzende Zloty zu schicken, um das persönliche Horoskop mitsamt Autorenbuch zu kaufen. Es fing an: „Mutti, ich kann >>böse Gedanken<< hören.“ – „Und was sagen die?“ – „Dass ich dich töten soll.“

Was kann ein Kind aus der vierten Klasse Grundschule fühlen, ein gutes, normales Kind? Jemand sagt: „Töte Mutter, töte Vater, töte Schwester, töte, töte!“ Ich bekam nächtliche Angstzustände, ich musste mit Eltern schlafen, ich hatte Angst vor Scheren, Stecknadeln, Halstüchern, vor allem, das mir oder meinen geliebten Menschen weh tun könnte. Was war die Erklärung? Der Arzt. Untersuchungen, Therapie und nichts. Das Kind sei normal, alles vermutlich Resultat der Pubeszenz. Verdammt!, was denn die Hormone mir im Kopf sagen? Ich konnte nirgendwo eine Stütze finden, dann hat mir jemand geraten, in die Kirche zu gehen. Ich beichtete, empfang die Heilige Kommunion, ich weinte nach der Beichte. Und es begann langsam zu vergehen. Durch 5 Jahre war es wundervoll, die Freundinnen, die wie Schwester zu mir waren, Zuspruch, gute Schulleistungen, reiche, liebende Eltern, Null Gedanken an der Revolte, die für die Jugendlichen auszeichnend ist. Ich lebte mit derartigen Problemen: „Verdammt, er hat wiederum keine SMS geschickt“ oder „ich habe eine Sechs in der Mathe bekommen“. Natürlich daran, was ich als Kleinkind hatte, erinnerte ich mich nicht, ich dachte darüber überhaupt nicht, es existierte einfach in meinem Bewusstsein nicht. Ich begann erneut wahrzusagen, diesmal aber war es schon Tarot, nicht Horoskope, außerdem hatte ich so was, dass beim Anblick einer Person fühlte ich, was mit ihr geschehen wird. Es machte jedoch mein Lebenskriterium nicht aus. Generell war ich als eine Person gesehen, die auf einem Platz nicht sitzen kann, ich habe ständig gelacht, Volleyball gespielt; ich dachte über Gott, Sekten, Selbstmorde, geheimen Sachen nicht viel. Es gibt die Welt und es ist mir gut so. Am Ende des Gymnasiums [eine „mittlere“ Schule in Polen, zwischen Grundschule und Lyzeum, nicht mit deutschem Gymnasium zu verwechseln – Anm. des Übers.] ging ich zur Firmung nicht, irgendwie hatte ich keine Zeit, ich lernte ständig, ich ging zum Training, alles – nur nicht der Gott. Ich lachte meine Freundinnen aus, die die Licht-Leben-Bewegung besuchten, ich zog das Partyleben der Kirche vor.

Es waren die Sommerferien, ich wurde in das Lyzeum angenommen, war auf einem Volleyballlager, als plötzlich die homosexuellen Gedanken auftauchten. Ich fühlte mich idiotisch, denn ich war  zwei Jahre in einen Jungen verliebt, ich hatte währenddessen andere Sympathien, und vielleicht war ich nicht allzu sehr tolerant, denn ich mied „solche“ Menschen. Wenn ich einen Dichter mochte und von ihm erfuhr, dass er z.B. „anders“ war, so las ich seine Dichtung nicht mehr. Es begann mit solchen Gedanken und endete mit nächtlichen Angriffen, Angstzuständen, Obsessionen. Alles kehrte zu mir doppelt so stark zurück. Nachts wachte ich zwischen 3 und 4 auf. Oder ich konnte überhaupt nicht schlafen, ich sah die auf mich zukommenden Schatten, im Tagebuch schrieb ich Dinge mit einer nicht zu mir gehörenden Schriftweise nieder, ich war damals so erschrocken. Tagsüber begann ich zu heulen, z.B. während des Unterrichts dachte ich ständig darüber, mir das Leben zu nehmen. Ich sah andere Wirklichkeit. In Bussen konnte ich Gedanken anderer Menschen hören, ich sah Vergewaltigungen, wenn ich bestimmte Stellen passierte. Ich spürte, dass ich verrückt werde. Endlich erfuhr ich das es Besessenheit sein kann. Ich rannte zum Priester. Ich weinte an einem Freitagabend im Herbst. Es war ca. 20 Uhr, der Priester machte die Tür zu. Er hörte mich aus und er sagte nicht, dass ich verrückt bin, er half mir. Er empfahl mir dem Gott zu vertrauen. Ich war nicht eindringlich, als er am nächsten Tag mit dem Bein im Gips erschien. Langsam fing ich an, die Ruhe wiederzuerlangen. Gott gab mir zwei Chancen, ich konnte aber keine von ihnen gut nutzen. Drei Jahre im Lyzeum und für mich zählten nur die Partys, Kollegen, Freund und das Lernen. Den Gott vergaß ich und in der dritten Klasse begann ich die Priester rundweg zu schmähen, ich beschimpfte sie von Perversen, Menschen, die nur geschlossen in Klöstern sitzen und die von der Realität und den Problemen fliehen. Ich war dumm… sehr dumm.

Ich bestand das Abitur, wurde an die Universität angenommen; eines Tages stand ich mitten auf der Straße und zum ersten Mal erinnerte ich mich an Gott. Ich sagte damals: „Verweile doch!“ Jetzt nur der Ehemann, die Kinder und das glückliche Leben bis zum Tod. Ich dankte dem Gott für alles, kein Problem, nur ich bin und nur ich existiere. Damals besuchte ich viele verschiedenen Wahrsagerinnen, ich wollte wissen, wie ich beim Abitur abschneiden werde, wer mein Mann wird, ob mein Freund treu ist usw. usf. Einmal traf ich auf eine Frau, vor der ich schreckliche Angst hatte, ich wollte sofort wegrennen, aber ich war schon verabredet. Ich ging hinaus und spürte, als ob mir jemand gefolgt hätte.

Juli, Monat der absoluten Freiheit, des Aufreißens von Jungs, der Diskotheken, des Strandes, Meeres, der Studienpläne. Ich lese die Zeitung, es gibt drin einen Artikel über Pädophilie, ich denke: „Was für ein Quatsch.“, aber danach der Gedanke: „Du bist nicht anders.“ Ich hatte keine Ahnung, dass es erst der Anfang von dem Albtraum war. Die ganze Zeit sah ich mein Kind, dass ich beim Baden ertränkte, ich sah verzogene Gesichter der Nonnen, Priester; die Menschen schienen plötzlich Märchengestalten zu sein. Ich verlor das Realitätsgefühl. Ich war normal nach außen, aber im Inneren fühlte ich, dass etwas gefährliches geschieht. Ich ging zur Wahrsagerin. Sie stellte fest, dass jemand mich verhexen musste. Nach dem Besuch war es noch schlimmer. Ich hörte auf zu schlafen, in der Nacht würgte mich etwas, in der Kirche sah ich Dämonen, die ans Tor pochten und ich sah Blut von Jesus an den Wänden. Noch einmal über Eure Seite. Ich fand Gott zuerst in Zeugnissen, später in Worten von Marek und meine Seele schmerzte so sehr, dass ich mich umbringen wollte. Den Gott fand ich dann dank Agnieszka und dann in meinem Herzen.

Ich habe hinter mir Besuch beim Priester und bei Leuten, die das gleiche wie ich erlebten. Meine Familie bekehrte sich, wir unterstützen uns zusammen. Es ist ein unaufhörlicher Kampf, aber jetzt ist Christus in mir, ich gehöre zum Gott und trotzdem, dass der Teufel ständig versucht, meine Seele zu nehmen, werde ich nicht aufgeben, ich werde den Fehler, den ich vor vielen Jahren begangen habe, nicht mehr begehen. Ich bedauere nur, dass ich zwei Chancen verspielt habe, dass ich damals Gott nicht vertraut habe, als Er mich vom Bösen gerettet hat. Ich habe noch Probleme mit dem Gebet, ich fürchte, dass ich aus dem Angstzustand nicht herauskomme, aber der Gott kann mich doch nicht alleine lassen, wenn ich Ihn so begehre. Zum Schluss möchte ich alle vor solcher Tragödie warnen. Gewöhnlicherweise assoziieren wir die religiösen Menschen mit Griesgramen, Psychopathen, mit Menschen mit pathologischer Vergangenheit, Hexen in schwarzer Kleidung. Man soll immer den Kontakt zu Gott haben, den Eucharistiewunder zu erfahren, denn selbst die bösen Gedanken einer Person über uns, können uns Schaden zufügen, wenn das Böse seinen Platz in unserer Seele haben wird.

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